Goldener Herbst in Südtirol

Eine Entdeckungsreise mit dem Wohnwagen.
© Anton Sima
Im Sommer waren viele Touristen hier. Jetzt hingegen ist es ruhig und beschaulich, und die Campingplätze sind nur mehr wenig belegt. Wir haben neun Tage Zeit: Das ist genug, um dieses schöne Land mit dem Wohnwagen zu bereisen - das glauben wir zumindest, denn am Ende wird es dann doch zu kurz für all diese Schönheiten hier.
Bereits Stefan Zweig hatte einst geschrieben, hier sei im Herbst die ganze Landschaft von den bunten Früchten gefärbt und die Luft sei gut und mild. Nun ist Pause zwischen der Sommersaison und den ersten Skifahrern. Es ist Wanderzeit. Das Obst hängt reif und prall an den Ästen, die Weinlese und Apfelernte beginnt, und in den Bergen fällt der erste Schnee.

Die größte Hochalm Europas

Unser erstes Ziel ist die größte Hochalm Europas. Das Gebiet um die Seiser Alm ist ein einzigartiges Wander-, Biker- und Erholungsparadies. Vom gleichnamigen Campingplatz am Fuße der Alm wandern wir zum Naturbadesee Völser Weiher und von dort weiter zum nächsten See. Und was sehen wir dort? Nicht etwa Kühe, wie wir es von Almlandschaften gewohnt sind, sondern zwei Kamele, die frei herumlaufen. Auf unserer Tageswanderung kommen wir noch an idyllischen Almen, Apfelplantagen und typischen Südtiroler Dörfern vorbei. Diese sind allesamt längst nicht mehr einsam, sondern vom Tourismus geprägt. Kastelruth mit seinen vielen Hotels ist die Hauptgemeinde dieser Mittelgebirgsregion. Die Dolomiten gehören zum UNESCO-Weltnaturerbe, und der Naturpark Schlern-Rosengarten liegt gleich ums Eck. 

Tags darauf fahren wir mit dem Mountainbike auf die Seiseralm und erkunden diese weitläufige Hochalm. Über die gut ausgebaute Asphaltstraße werden Touristen aller Länder mit Bussen hinaufgebracht. Oben gehen sie spazieren, machen Pferdekutschenfahrten oder lassen sich in einer der zahlreichen Almhütten mit Spezialitäten der Region verwöhnen. Natürlich trifft man auch echte Bergsteigerinnen und Bergsteiger, die von hier aus zu verschiedenen Touren in die Dolomiten starten. Wir sperren unsere Räder ab und machen eine ausgedehnte Rundwanderung auf der Hochfläche. 

Kühn angelegte Bergstraßen

Vom Campingplatz aus ist halb Südtirol in Tagesausflügen zu erreichen. Wir besuchen Bozen mit seiner Laubengasse, Meran, Dorf Tirol, Schloss Tirol und die Gärten von Schloss Trauttmansdorf. Die Dolomiten sind bekannt für ihre kühn angelegten Bergstraßen. Das Stilfser Joch ist mit 2.700 Metern der höchste asphaltierte Gebirgspass in Italien. Auf einer Fahrt mit dem Auto rund um die Berge der Dolomiten ohne unseren Wohnwagen erleben wir das mehr als 2.000 Meter hohe Grödnerjoch. Dabei kommen wir an Wolkenstein und unzähligen anderen bekannten Skigebieten vorbei. Diese sind außerhalb der Skisaison mit den kahlen Pisten und Liftanlagen ein unromantischer Anblick. Die fantastische Sicht auf die schroffen Felsen der Dolomiten macht es wieder gut. Die Erdpyramiden am Ritten sind die höchsten und formenreichsten in Europa. Wie ein bizarrer Säulenwald stehen sie in der Landschaft. 
© Anton Sima
Südtirol See
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Südtirol See
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Südtirol See
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Südtirol See
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Südtirol Kamele
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Südtirol Kamele
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Südtirol Radfahren
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Südtirol Statue
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Südtirol Abend
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Südtirol Seiser Alm
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Südtirol Wald
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Südtirol Weinbäume
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Seiseralm
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Südtirol Campingplatz im Schnee
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Südtirol Campingplatz im Schnee
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Südtirol Campingplatz
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Südtirol Apfel
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Südtirol Apfelbäume
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Südtirol Hütte Restaurant
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Südtirol Bergen

Südtirols größter Badesee

Inmitten von Weingärten und Obstwiesen liegt der Kalterer See, der zugleich der wärmste Badesee des Alpenraumes ist. Seine Maße sind dennoch überschaubar: Zwei Kilometer lang, einen Kilometer breit und maximal sechs Meter tief. Die Weindörfer Kaltern und Tramin sind wohl allen ein Begriff. In Tramin spazieren wir durch die Gassen und entlang der Weingärten an den Hängen. Nicht weit von hier kann man durch die Bletterbachschlucht wandern. Sie wird auch der Grand Canyon Südtirols genannt. Gutes Schuhwerk ist ein Muss. 

Aufwachen im Schnee

Wir bewegen uns nach Osten, um ein paar Tage lang Unternehmungen vom Caravan-Park Sexten aus zu starten, der sich im Pustertal inmitten der Sextener Dolomiten auf über 1.500 Meter Seehöhe befindet. Nach einem sonnigen Herbstabend wachen wir plötzlich an einem Wintermorgen im Schnee auf. Jetzt können wir uns gut vorstellen, dass sich hier bald die Wintersportler tummeln. Wir sind nah bei den berühmten drei Zinnen. Die Mautstraße dorthin ist wegen Schnees heute nicht befahrbar. Im Hochsommer ist dort ordentlicher Andrang, der Parkplatz bald voll und die Wanderer sind aus der Vogelperspektive nur mehr als kleine Punkte auf dem Wanderweg rund um die drei Zinnen zu beobachten.

Der Pragser Wildsee ist im Winter wie im Sommer Ausgangspunkt für Wanderungen oder Skitouren. Der Parkraum ist gut bewacht und eine lukrative Einnahmequelle der Gemeinde. Am Morgen unseres Abreisetages glitzert der Schnee in der Sonne. Wir kratzen das Eis vom Wohnwagen. Einige Höhenmeter weiter unten im Tal ist der Winter vorbei, und rot-goldene Herbstblätter winken von den Bäumen.

© Anton Sima
Südtirol Hütte Restaurant
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Südtirol Landschaft
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Südtirol Kirche
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Südtirol Bergen
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Südtirol Bergen
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Südtirol Bergen
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Südtirol Bergen Wein
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Südtirol Bergen
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Südtirol Campingplatz
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Südtirol Bergen
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Südtirol Campingplatz im Schnee
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Südtirol Lifte
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Südtirol Hütte
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Südtirol Hütte
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Südtirol Hütte
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Südtirol Hütte
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Südtirol Landschaft Ausblick
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Südtirol Hütte Restaurant
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Südtirol Landschaft Ausblick
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Südtirol Landschaft Ausblick
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Südtirol Restaurant
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Südtirol Restaurant

Tipps & Infos

Campingplätze
campingsuedtirol.com

Tourismusverband
suedtirol.info

Text und Bild: Anton Sima


Ein Artikel aus der Camping Revue 6/2024.

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